Rübenfax vom 26. April

Witterung

Die weiteren Aussichten sind auch nicht besser als die zurückliegenden. Für Donnerstag ist noch freundliches Wetter vorhergesagt, ab Freitag wird es wieder nass.

Stand der Aussaat

Weiterhin war es nicht möglich, alle Schläge mit Rüben zu bestellen, die letzten Pillen werden wohl erst im Mai in den Boden gebracht werden können. Die März-Saaten zeigen nach gut vier Wochen das erste Laubblattpaar. Allerdings sind einige Bestände recht ausgedünnt. Dies liegt am Frost, einer zu tiefen Saat (Korkenzieher-Rüben) oder Schneckenfraß. Die in der Karwoche gesäten Bestände sind gut aufgelaufen und weisen oft schon erfreuliche Bestandesdichten auf.

Wo die Rüben noch nicht gesät sind, drückt dies oft schon auf die Stimmung der Landwirte, allerdings fehlen in den meisten Einzugsgebieten weiterhin 5-25 % der Flächen.

Pflanzenschutz

Die Meldungen von Schneckenfraß wurden zuletzt mehr. Legen Sie Köderstellen (mit Metaldehydhaltigem Schneckenkorn) an, um den Besatz zu kontrollieren. Kontrollieren Sie auch Ihre Zählstrecken, ob die markierten Rüben noch da sind oder verschwinden! Verwenden Sie nur in Rüben zugelassene Molluskizide! Diese sind beispielsweise Mollustop, Delicia Schneckenlinsen bzw. InnoProtect Schneckenkorn (je 3 kg/ha) oder Axcela, Metarex Inov (je 5 kg/ha), Ferrex bzw. InnoProtect Schneckenkorn E III P (je 6kg/ha) oder Ironmax Pro bzw. Sluxx HP (je 7 kg/ha) u.a..

An der Bodenoberfläche oder sogar etwas unterhalb haben Schnecken diese Rüben abgebissen. Oftmals sind oberirdisch dann nur noch die vertrocknenden Rübenblätter zu sehen.

Die ersten Erdflöhe wurden zwar bereits gefunden, durch die kühle Witterung war der Befall jedoch bisher in nicht-bekämpfungswürdigen Ausmaß. Wo die Bestandsdichte durch die oben genannten Gründe auf unter 40.000 Pflanzen je Hektar reduziert wurde und Sie vor einer Umbruchentscheidung stehen, sollten Sie ggf. eine Beratung hinzuziehen. Von der Rübenabteilung haben Sie zuletzt per Beet2Go-App einen entsprechenden Hinweis erhalten.

Bei den März-Saaten steht bereits die 2. NAK an. Bei den in der Karwoche gesäten Rüben sollte jetzt die 1. NAK ausgebracht werden, bevor die nächste Niederschlagsphase eintritt. In beiden Fällen ist eine Standardmischung möglich:  

       1,0 l/ha Metafol SC/Goltix Gold (oder 1,3-1,5 l/ha Goltix Titan) plus

       0,75 – 1,0 l/ha Belvedere Duo oder Betanal Tandem

       oder 1,0-1,25 l/ha Betasana SC + 0,3-0,4 l/ha Oblix/Stemat/..   plus

       0,5 (nach Regen) – 1,0 (mit Wachsschicht) Öl (z.B. Hasten/Mero/Access)

Bei stärkerem Besatz mit Knöterich-Arten oder Raps kann auf Lehmböden ab der 1. NAK 0,25 l/ha Venzar 500 SC dazugegeben werden. Auf leichten Böden muss die Menge deutlich reduziert werden! Bei Taubnessel, Ehrenpreis, Hundspetersilie oder Gefahr von Spätverunkrautung kann die Standardmaßnahme alternativ mit 0,3 l/ha Tanaris ergänzt werden.

Bei der 2. NAK und einem stärkeren Besatz mit Hundspetersilie, Raps u.a. ist die Beimischung von 20-30 g/ha Debut plus 0,2-0,3 l/ha FHS möglich. Durch die Zugabe von FHS sollte dann kein anderes „Öl“ mehr verwendet werden. Beim Einkauf von Debut ist es ratsam, nur die Menge zu bevorraten, die sie auch ausbringen werden, da die Zulassung aktuell überprüft wird.

Bei intensivem Besatz mit Windenknöterich, Zweizahn, Nachtschatten u.a. kann der Standardmischung 80-100 ml/ha Lontrel 600 oder 0,6 l/ha Vivendi 100 zugegeben werden.

Kombinieren Sie nicht zu viele Wirkstoffe miteinander, sondern mischen Sie nur eine der angegebenen Präparate zur Standardmischung dazu.

Ausfallgetreide sollte vor Bestockungsende in einer separaten Maßnahme bekämpft werden.

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