Witterung
Die Hitzephase dauert noch bis zum Wochenende. Gewitter mit Niederschlägen läuten dann den nächsten Wetterumschwung ein.
Blattkrankheitenmonitoring
Der feucht-heiße Wetter der letzten Wochen führte wie erwartet zu zahlreichen Cercospora-Infektionen, von denen die ersten jetzt sichtbar werden.
Dies zeigt sich auch in den Boniturergebnissen, die sich auf so manchen Standorten vervielfacht haben. Dies traf vor allem Standorte, die bislang ungeschützt waren oder solche, die recht früh behandelt wurden.
Da von der Infektion bis zum tatsächlich sichtbaren Blattfleck mindestens eine Woche vergeht, ist auch für die kommende Woche mit einem weiteren Anstieg zu rechnen. Die frisch gebildeten Blätter sind dabei oft noch befallsfrei.
Bei Überschreiten der Schadschwelle von 45 % sollten die Rüben rasch behandelt werden. Die Kampagne wird in ca. einem Monat starten, daher ist auf den zuerst zu rodenden Schlägen die Wartezeit der eingesetzten Fungizide zu beachten. Propulse hat beispielsweise 42 Tage und kann daher teils nicht mehr eingesetzt werden. Mit Kupfer-Präparaten kann ein Bestand auch kurzfristig noch geschützt werden, da diese nur 14 Tage Wartezeit benötigen. Allerdings erfassen diese nur Cercospora und nicht die anderen Blattkrankheiten.
Bei Schlägen, die erst ab Mitte Oktober zur Rodung anstehen, sollte weiterhin eine Kombination aus Azol plus Kontaktmittel verwendet werden, um alle Blattkrankheiten abzudecken.
Trotz des Anstiegs beim Befallsdruck ist die Befallsstärke, also die vernichtete Blattfläche, weiterhin noch gering.
Proberodung 2. Termin
Am vergangenen Montag wurden zum zweiten Mal Proberodungen durchgeführt. Das Ergebnis zeigt den Einfluss der vorangegangenen, fast dreiwöchigen Niederschläge. Durch die Wasseraufnahme konnten die Rüben mit etwa 200 Gramm einen selten hohen Zuwachs verzeichnen. Das Rübengewicht erreichte daher ein gut durchschnittliches Ergebnis. Im Gegenzug dazu bewegte sich der Zuckergehalt kaum und blieb im gesamten Einzugsgebiet bei mageren 14,0 %. Der Grund hierfür ist nicht nur in der hohen Wasseraufnahme zu finden sondern auch in der Blattneubildung. Der extrem kleine Blattapparat konnte zwar zulegen bleibt aber immer noch unterdurchschnittlich. Der rechnerische Ertrag (Bestandesdichte x Rübengewicht) ergab durch den hohen Ertragszuwachs mit etwa 75 Tonnen je Hektar für den aktuellen Zeitpunkt mittlerweile ein leicht überdurchschnittliches Ergebnis. Der bereinigte Zuckerertrag verfehlte durch den niedrigen Zuckergehalt den mehrjährigen Wert um mehr als 10 %. Daher wurde die Ertragsschätzung in Plattling nur moderat angehoben und liegt nun bei 85 t/ha für beide Werksgebiete.