Witterung
Die Wetteraussichten stehen auf „Spätsommer“ und das langanhaltend. Die 30 °C-Marke wird zwar nicht mehr erreicht, aber fast. Erst ab Mitte der kommenden Woche gehen die hohen Tages-temperaturen langsam zurück. Niederschläge sind vorerst nicht in Sicht.
Blattkrankheitenmonitoring
Solange es so warm bleibt, ist die Gefahr von neuen Cercospora-Infektionen nicht gebannt. Daher sollte auf Schlägen, die für die zweite Kampagnehälfte vorgesehen sind, der Blattkrankheitenverlauf weiter gut kontrolliert werden.
Im Blattkrankheitenmonitoring wurde ein weiterer deutlicher Anstieg verzeichnet. Auch Regionen, die bislang keinen oder nur wenig Befall zeigten, steigen allmählich im Befall weiter an. Ein offizielle Warnaufruf wird diese Woche nicht mehr versandt und das Monitoring endet. Mit maximal zwei Aufrufen je Region wurde war in diesem Jahr so wenig Krankheitsdruck vorhanden wie selten.
Maßnahmen können erforderlich sein, wenn die Schadschwelle von 45 % überschritten ist, weniger gesundes Saatgut gewählt wurde und die letzte Behandlung mindestens 3 Wochen zurückliegt. Positiv ist allerdings, dass ein Großteil des Blattapparates neu ist und noch wenige Befallsflecken aufweist. Allerdings ist dieses noch kaum geschützt. Die Befallsstärke ist zudem meist noch recht gering. Vom Feldrand aus sind die sonst üblichen Befallsnester nur selten zu sehen.
Im Falle einer Behandlung ist die Wartezeit der eingesetzten Produkte unbedingt zu beachten. Solange es so trocken bleibt, ist der Solo-Einsatz eines Kontaktmittels ebenfalls denkbar.
Proberodungen
Am 28. August wurden zum dritten Mal auf verschiedenen Schlägen Proberodungen durchgeführt. Die Rüben zeigten dabei, dass auch die spät einsetztenden Niederschläge noch zu einem kräftigen Wachstum beitragen können. Das Wurzelgewicht stieg in Plattling auf 960 Gramm, in Rain sogar auf rekordverdächtige 1.070 Gramm an. Erstaunlich ist auch der extreme Blattneuaustrieb. Das Blattgewicht erreicht in beiden Regionen über 600 Gramm. Üblicherweise wird zu dieser Jahreszeit bereits Zucker eingelagert und das Blattwerk reduziert. Dementsprechend ist es nachvollziehbar, dass der Zuckergehalt mit gut 14 % Pol. auf der Stelle tritt. Trotz einer niedrigeren Bestandesdichte wird bereits jetzt ein rechnerischer Ertrag von 87 t/ha in Plattling und 94 t/ha in Rain erzielt (Handrodung!). Durch den etwas niedrigeren Zuckergehalt liegt der bereinigte Zuckerertrag dennoch unter dem Durchschnittswert. Im Gegenzug wurde die Ertragsschätzung auf jeweils 90 Tonnen je Hektar erhöht. Kühlere Nächte sollten demnächst auch die Zuckereinlagerung begünstigen.