Witterung
Nach der langen Schönwetterphase kommen jetzt Regen und kühlere Temperaturen zurück. Erst in der Karwoche wird es wieder freundlicher.
Aussaat 2022 größtenteils abgeschlossen
Die trockenen Bodenbedingungen wurden genutzt, um die Aussaat der Rüben überwiegend abzuschließen. Wenige einzelne Restflächen können noch offen sein. Der angekündigte Regen wird die Rübenpillen, die nicht in wasserführende Bodenschichten abgelegt werden konnten zum Keimen anregen.
Die vor zwei Wochen in den noch kalten Boden gesäten Rüben laufen bereits auf. Die Bodenerwärmung durch die starke Sonneneinstrahlung tagsüber hat hierfür ausgereicht.
Mit den kühlen Temperaturen sind auch leichte Nachtfröste angekündigt. Viele Bestände sind in der kritischen Phase des Durchstoßens der Bodenoberfläche. Bleiben die Nachttemperaturen nur knapp unter Null, ist nicht von größeren Pflanzenausfällen auszugehen. Kontrollieren Sie in der kommenden Woche dennoch ihre Bestände, um eventuelle Frostschäden frühzeitig feststellen zu können.
Zählstrecken anlegen
Hierfür ist es sinnvoll, Zählstrecken an mehreren Stellen im Schlag anzulegen. Markieren Sie an mehreren Stellen im Schlag 10 m bei der 50er Reihe und 11 m bei der 45er Reihe. Durch auszählen von zwei Reihen in diesem Abschnitt erhalten Sie die Anzahl Rüben in 1.000 Pflanzen je Hektar. Hier können Sie am besten kontrollieren, ob noch weitere Rübenpflanzen auflaufen. Verschwinden an zuvor markierten Stellen die Rüben, können Sie den Ursachen auf den Grund gehen. Diese können neben Frost auch Schnecken, Wild oder unterirdische Schädlinge sein.
Pflanzenschutz
In der Auflaufphase bis 6-Blatt-Stadium geht für die Rüben von Schnecken eine besondere Gefahr aus. Diese steigt mit der nun vorhandenen Bodenfeuchtigkeit zusätzlich an. Zur Schneckenkontrolle können Sie einen Teilbereich des Feldes per Hand mit Schneckenkorn abstreuen und dort einen Jutesack oder ein Brett hinlegen. Wenn Sie beim morgendlichen Kontrollgang Schnecken (bzw. Schleimspuren) feststellen, sollten Sie unverzüglich handeln. Für eine Bekämpfung empfehlen wir beispielsweise Mollustop, Delicia Schneckenlinsen bzw. InnoProtect Schneckenkorn (je 3 kg/ha) oder Ferrex bzw. InnoProtect Schneckenkorn E III P (je 6kg/ha) oder Ironmax Pro bzw. Sluxx HP (je 7 kg/ha).
In vielen Beständen wird die 1. NAK erst nach der Regenphase möglich bzw. nötig sein. Schon jetzt sind Schläge mit Ausfallgetreide zu sehen, das durch die Saatbettbereitung nicht ausreichend bekämpft wurde. Für einen Glyphosateinsatz ist es jetzt meist zu spät, da dies nur bis max. fünf Tage nach der Saat möglich ist. Ausfallgetreide kann in Rüben mit Gräsermitteln bekämpft werden. Die Maßnahme sollte vor Bestockungsende bei wüchsiger Witterung durchgeführt werden.