Witterung
Es ist weiterhin heiß und überwiegend trocken. Lediglich die Gewitterneigung nimmt etwas zu.
Stand der Rüben
Aktuell konzentriert sich die Aufmerksamkeit der Landwirte vor allem auf die Getreideernte. Die Terminierung der Mähdrescher ist durch die trocken-heiße Witterung einfacher als im Vorjahr. Für die Rüben bedeutet dies zunehmend mehr Trockenstress. Der Anteil der „schlafenden Rüben“ wird von Tag zu Tag mehr. Es ist erstaunlich, dass sich das Blattwerk in den kühleren Nächten meist dennoch wieder aufrichten kann.
Zunehmend werden auch faulige Rüben festgestellt. Die im Plattlinger Raum hohen Niederschläge im Juni mit den darauffolgend hohen Temperaturen förderten die Ausbreitung. Bei der derzeitigen Trockenheit – das zeigen die Erfahrungswerte – sollten die Befallsstellen eintrocknen und keine weiteren Rüben infiziert werden.
Trocken-heiße Witterung ist auch die Voraussetzung für den Befall durch die Rübenmotte. Die Larve der Rübenmotte frisst Gänge in die Blattstiele und in den Rübenkopf. Sie hinterlässt Kot, der zu einer Fäulnis führen kann.
Pflanzenschutz – Blattkrankheitenmonitoring
Weil es auch in den kühleren Nächten kaum mehr zur Taubildung reicht, besteht die Möglichkeit, dass auch die Ausbreitung von Cercospora mangels Feuchtigkeit etwas eingebremst wird. Ausdrücklich ausgenommen sind hier natürlich Beregnungsstandorte und feuchtere Täler, auf denen die Rübenblätter morgens noch feucht werden.
Durch das etwas geringere Infektionsrisiko und die Verwendung wirksamer (kupferhaltiger) Mittel kann die Dauer bis zur ersten Anschlussbehandlung auf etwa drei Wochen ausgedehnt werden.
Die Ausbringung von Fungiziden ist derzeit ohnehin schwierig, weil bei schlafenden Rüben unklar ist, in wie weit es zu Hitzeschäden am Rübenblatt kommt. Zudem überdecken sich die Rübenblätter, wodurch eine flächige Benetzung mit Fungiziden erschwert wird. Diese können bei wenig Umsatz im Blatt ohnehin nur schwerlich aufgenommen werden.
Um einen einigermaßen guten Wirkungsgrad der Fungizidmaßnahme zu erreichen, sind Spritzungen am Morgen mit hoher Wasseraufwandmenge bei möglichst niedriger Temperatur zu bevorzugen.
Obwohl die Blattneubildung durch die Trockenheit sehr gering ist, kann bei ersten Beständen bereits eine zweite Behandlung anstehen. Diese ist ca. nach drei Wochen einzuplanen. Dann sollten auch die zuerst ausgelassenen Standorte mit CR+-Sorten mitbehandelt werden.
Gerade mit den Kontaktmitteln kann es günstiger sein, die Gewitterniederschläge abzuwarten.
Einen Aufruf zur intensiven Kontrolle und Bonitur der Schläge erhält im Laufe der Woche die Region:
Plattling: Plattling (2. Aufruf)
Rain: kein Aufruf