Rübenfax vom 13. Oktober 2023

Witterung

Seit Anfang September sind in vielen Regionen keine nennenswerten Niederschläge mehr gefallen. Die Böden trocknen aktuell mehr und mehr aus.

Auch für die kommenden 14 Tage ist kein bedeutsamer Regen vorhergesagt. Am Samstag könnte leichter Regen einen Wetterumschwung einläuten. Die sommerlichen Temperaturen von über 20 °C enden und es wird herbstlich kühl.

 

Ergebnis der 6. Proberodung

Im Gegensatz zur 5. Proberodung war kaum mehr ein Ertragszuwachs zu verzeichnen. Die Rübenbestände haben den Blattapparat reduziert und die Zuckereinlagerung hat begonnen. Dies zeigt sich an dem erfreulich guten Anstieg der Polarisationen, die auf den Rainer Proberodungsstandorten 16,7 %, auf den Plattlinger sogar 17,2 % erreichen konnten.

In Rain liegt der rechnerische Rübenertrag deutlich über dem mehrjährigen Wert. Bei einem leicht unterdurchschnittlichen Zuckergehalt sollte der bereinigte Zuckerertrag dennoch überdurchschnittlich ausfallen. In Plattling gibt es größere Regionen mit sehr später Mai-Aussaat, daher bleibt hier der durchschnittliche Rübenertrag der Proberodungsstandorte ebenfalls leicht unter dem Schnitt. Es gibt dabei standortspezifisch höhere Schwankungen. Der Zuckergehalt ist trotz des guten Anstieges im mehrjährigen Vergleich unterdurchschnittlich, so dass auch der Zuckerertrag (mit Abweichungen) etwas unter dem 5-jährigen Wert liegen könnte.

In Plattling bleibt die Ertragsschätzung bei 88 t/ha in Rain stehen weiterhin 92 t/ha in den Planungsprogrammen. Durch die Trockenheit musste in einigen anderen Regionen die zuerst hoffnungsvoll höhere Schätzung nochmals etwas reduziert werden.

 

Kampagne 2023

Die Bio-Kampagne konnte planmäßig mit guten Rübenerträgen und vergleichsweise hohem Zuckergehalt beendet werden. In diesem Jahr verliefen Rodung und Anlieferung recht gut, auch die Verarbeitung im Werk Rain am Lech geschah ohne Probleme.

Seit 3. Oktober werden nun die konventionell erzeugten Rüben in Rain angeliefert und verarbeitet. Zuletzt stiegen die Tageswerte beim Zuckergehalt auf knapp 17 %. In Plattling liegen die gemessenen Zuckerwerte nur knapp darunter. Durch den ausbleibenden Niederschlag beinhalten die angelieferten LKW-Ladungen nur einen sehr geringen Erdanteil.

Während die Verarbeitung in Rain am Lech bereits stabil die Soll-Werte erreicht, kommt es in Plattling immer wieder zu Problemen im Bereich der Schnitzeltrocknung, woraufhin die Verarbeitung und anschließend auch die Anfuhr gedrosselt werden müssen. Ursächlich hierfür sind auch einzelne Ladungen, deren Rüben unzureichend geköpft wurden. Daher erging bereits ein Aufruf an alle Roderfahrer, dass die Rübenmieten keine Blattreste mehr enthalten sollen.

 

Video zum Auftreten von SBR und Stolbur

Über die Beet2Go-App wurden die Anbauer informiert über das Auftreten von SBR und Stolbur in einigen Werksgebieten. Durch die Krankheit SBR nimmt der Zuckergehalt in den Rüben ab, bei Stolbur können Rüben eine Gummi-artige Konsistenz bekommen. Beide werden von Zikaden übertragen. Die Hauptbefallsgebiete reichen von Baden-Württembert über die Pfalz mittlerweile bis nach Franken. Stolbur wurde im südbayerischen Bereich bislang nicht nachgewiesen. Da einzelne SBR-Infektionen in der Grenzregion zu Franken nicht ausgeschlossen werden können, wird die Forschungstätigkeit auch in unserer Region intensiviert.

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