Witterung
Noch zwei sehr warme Tage, dann ist die nächste Abkühlung in Sicht. Je nach Wetterdienst sollen entweder 5 oder auch über 30 mm Regen fallen. Erst Mitte bis Ende nächster Woche erreichen die Temperaturen dann wieder die 30 °C-Marke.
Pflanzenschutz – Blattkrankheitenmonitoring
Mit ansteigender Luftfeuchtigkeit oder mit dem tatsächlichen Eintreten von Niederschlägen steigt die Infektionsgefahr durch Cercospora wieder an. Dies gilt vor allem in den Regionen, die weiterhin ausreichend aktives Blatt haben. Dort trocknen die Bestände dann langsamer ab. Wenn die Rüben bereits die Hälfte oder mehr Blätter verloren haben und sich die Reihen lichten, trocknen die Blätter schneller ab und die Zeit anrechenbarer Feuchtigkeit, die für eine Infektion notwendig ist, reicht oftmals nicht aus.
Nach den (erwarteten) Niederschlägen, bei kühleren Temperaturen ist wieder eine gute Möglichkeit Fungizide auszubringen, sofern eine Maßnahme notwendig ist. Das Blattkrankheitenmonitoring kann Ihnen hier nur einen allgemeinen Überblick geben. Die genaue Analyse des eigenen Schlages ist heuer unabdingbar, weil sich nicht nur die einzelnen Regionen, sondern auch die einzelnen Schläge stark unterscheiden. Auch die Sorteneigenschaften, Wasserversorgung und die bisher durchgeführten Maßnahmen haben einen wesentlichen Einfluss darauf, ob aktuell die Schadschwelle überschritten wird oder nicht. Ab Mitte August gilt die Schadschwelle als überschritten, wenn mindestens 45 von 100 entnommenen Blätter aus dem mittleren Blattbereich einen Befall aufweisen. Dabei werden Cercospora, Ramularia, Mehltau und Rost zusammengezählt.
Sollte eine Behandlung anstehen, beachten Sie unbedingt die Wartezeit der eingesetzten Präparate bis zum Erntetermin:
14 Tage: Funguran Progress, Coprantol Duo, Yukon, Cuproxat
22 Tage: Sphere
28 Tage: Domark 10 EC
29 Tage: Panorama, Diadem, Score
35 Tage: Amistar Gold, Mercury Pro
43 Tage: Propulse
Vorbereitung der Rübenschläge 2023
Kümmern Sie sich schon jetzt um die Rübenschläge des Jahres 2023. Nachdem nun angekündigt wurde, dass die bislang im Raum stehende Flächenstilllegung von 4 % nicht kommen wird, können Sie ggf. die Rübenflächen daraufhin nochmal anpassen.
Achten Sie bei diesen Schlägen auch darauf, ob schwer bekämpfbare Unkräuter wie Ackerwinde etc. vorkommen, da diese aktuell noch auf der Stoppel bekämpft werden können.
In diesem Jahr kam es zu weniger Lagergetreide. Versuchen Sie dennoch die Stroh-Verteilung z.B. durch grubbern oder striegeln zu optimieren.
Auf vielen Flächen besteht eine Verpflichtung (ÖVF-) Zwischenfrüchte auszusähen z.B. vor Sommerungen. Eine vorausgehende Grundbodenbearbeitung war trockenheitsbedingt oftmals noch nicht möglich und auch die Aussaat der Zwischenfrüchte wurde immer weiter auf ein erhofftes Regenereignis verschoben. Diese Maßnahmen könnten ab kommendem Wochenende möglich und sinnvoll sein.