Witterung
Nach dem recht nassen Jahr 2024 spricht nun alles über die aktuelle Trockenheit. Auch der für Freitag angesagte Regen wird in den Wettervoraussagen täglich weniger.
Saatenstand 2025
Der Start ins heurige Jahr ist deutlich holpriger als im Vorjahr. Mittlerweile mussten mehr als 500 ha neu angesät werden. Gründe hierfür waren vor allem Verschlämmung und Frost. Sollte der Regen ausbleiben, könnten noch weitere Flächen folgen. Wichtig ist dabei weiterhin die genaue Beobachtung der Bestandesdichten mit Zählstrecken, denn die meisten Schläge weisen schon jetzt eine ungleichmäßige Rübenverteilung auf. Schnecken, Wurzelfäulen und andere Schädlinge können noch einige Rüben vernichten.
Während die Rüben von Anfang März bereits das 2- bis 4-Blattstadium erreicht haben, wurden die letzten Rüben erst vor kurzem (nach-)gesät.
Pflanzenschutz
Bei den Rüben des Haupaussaatzeitraums, also ca. 20. – 24. März ist die 1. NAK meistens schon durchgeführt worden und die 2. NAK steht an. Der Abstand zur 1. NAK sollte mindestens fünf, maximal 10 Tage betragen. Auf Grund von Trockenheit und Wärme sind Rüben und Unkräuter recht stabil und schreiten in der Entwicklung rasch voran. Dies erfordert oftmals höhere Aufwandmengen bei den blattaktiven Wirkstoffen (Phenmedipham) und zur Durchdringung der Wachsschicht eine gute Dosis an Additiven (Öl).
Die Komponenten der Grundmischung können auch etwas höher angesetzt werden als
1,0 l/ha Goltix Gold/Metafol u.a. plus
1,0 l/ha Belvedere Duo/Betanal Tandem (= 1,25 l/ha Betasana SC + 0,4 l/ha Oblix)
Zur Standardmischung wird jeweils ein Additiv-Zusatz empfohlen. Bei spezieller oder bereits größerer Verunkrautung kann der Zusatz eines weiteren Präparates notwendig werden:
Bei Windenknöterich, Zweizahn, Nachtschatten und Franzosenkraut ist die Zumischung des blattaktiven Präparates 0,1 l/ha Lontrel 600 bzw. 0,6 l/ha Vivendi 100 möglich.
Ist auf dem Standort mehr Hundspetersilie, Hirse, Nachtschatten u. a. zu erwarten, kann 0,3 – 0,6 l/ha Tanaris (bodenaktiv) in der 2. NAK hinzugefügt werden.
Bei höherem Befallsdruck mit Kreuzblütlern (Gänsefuß/Melde/Raps), Knöterich-Arten und Hundspetersilie kann in der 2. NAK 0,2 – 0,3 l/ha Venzar 500 SC (bodenaktiv) zugemischt werden. Auf sehr leichten oder sauren Böden sollte auf Venzar-Zusatz verzichtet werden.
Bei schwer bekämpfbarem/resistentem Gänsefuß kann per Notfallzulassung das neue Produkt Rinpode (blattaktiv) mit 26 ml/ha zur Standardmischung hinzugefügt werden. Gleichzeitig wird dabei die Wirkung gegen Hundspetersilie, Schönmalve, Klette, Amarant u. a. verstärkt.
Weitere Mischungen und Hinweise finden Sie wie immer im Empfehlungsblatt der ARGE!
Läuse wurden bislang noch nicht gesichtet, allerdings können mit der Wärme auch erste Erdflöhe zu finden sein. Ab 15 % vernichteter Blattfläche (bis 4-Blatt-Stadium) ist die Anwendung eines Pyrethroides möglich. Die Zugabe zur NAK ist wegen der komplexen Zulassung bei Additiven oftmals nicht erlaubt.
Trotz der Notfallzulassungen gegen die Schilfglasflügelzikade (SBR/Stolbur) stehen jetzt keine Maßnahmen an. Aktuell befinden sich diese noch im Nymphenstadium tief im Boden und treten frühestens ab Mitte/Ende Mai als Adulte auf. Wir werden Sie hier im Mai über die geplanten Strategien informieren! Behandlungen sind erst ab Warndienstaufruf in Absprache mit dem amtlichen Dienst erlaubt!