Witterung
In dieser Woche werden die Zeitfenster rar sein, in denen eine Ausbringung von Pflanzenschutzmaßnahmen möglich ist. Kühle Temperaturen, Niederschläge und Wind verhindern dies. Ab der kommenden Woche soll es wieder trockener werden mit gleichzeitig ansteigenden Temperaturen.
Stand der Aussaat
Die Rüben sind ausgesät, auch trockenliegende Pillen werden spätestens jetzt zur Keimung angeregt. Bislang sind die Feldaufgangszahlen sehr gut und auch die Rübenentwicklung geht schnell voran. Allerdings gilt dies oft auch für die Unkräuter, die ebenfalls zahlreich auflaufen.
Zuletzt wurden verstärkt Erdflöhe beobachtet. Diese fressen kleine kreisrunde Löcher in die Keimblätter der Rüben hinein. Bei 40 % befallener Pflanzen oder 20 % vernichteter Blattfläche gilt die Schadschwelle im Keimblattstadium der Rüben als überschritten. Sobald die ersten Laubblätter gebildet sind, wachsen die Rüben dem Schädling in der Regel davon.
Feldaufgang zählen
Kontrollieren Sie Ihre Bestände weiterhin regelmäßig. Beim aktuell feuchten Wetter könnten wieder verstärkt Schnecken auftreten, welche die Rüben bis zum 6-Blatt-Stadium abfressen können.
Legen Sie an unterschiedlichen Stellen im Schlag Zählstrecken an. Markieren Sie an mehreren Stellen im Schlag 10 m bei der 50er Reihe und 11 m bei der 45er Reihe. Durch Auszählen von zwei Reihen in diesem Abschnitt erhalten Sie die Anzahl Rüben in 1.000 Pflanzen je Hektar. Hier können Sie am besten kontrollieren, ob noch weitere Rübenpflanzen auflaufen oder bereits einige verschwinden.
Pflanzenschutz
Die 1. NAK wurde bei den vor Ostern gesäten Rüben meist schon ausgebracht. Sobald die Befahrbarkeit es zulässt, also vermutlich ab der kommenden Woche, werden vielerorts Anschlussmaßnahmen nötig. Bei der 2. NAK sollten die Aufwandmengen bei der „Standardmischung“ an die Unkrautgröße angepasst werden. Wie gewohnt kann diese durch ein weiteres Spezialpräparat ergänzt werden. Bodenmittel können durch die noch vorhandene Feuchtigkeit gut wirken.
Ist auf dem Standort mehr Hundspetersilie, Hirse, Nachtschatten u.a. zu erwarten, kann 0,3 – 0,6 l/ha Tanaris in der 2. NAK hinzugefügt werden.
Bei höherem Befallsdruck mit Kreuzblütlern (Raps/Gänsefuß/Melde), Vogelknöterich und Spätverunkrautung kann in der 2. NAK 0,2 – 0,3 l/ha Venzar 500 SC zugemischt werden. Auf sehr leichten oder sauren Böden sollte auf Venzar-Zusatz verzichtet werden. Ergänzt werden kann die Venzar-Mischung zusätzlich durch 20 – 30 g/ha Debut, welches vor allem blattaktive Wirkung zeigt. Durch den Zusatz von 0,17 – 0,25 l/ha Formulierungshilfsstoff Trend kann auf weitere Additive verzichtet werden. Debut befindet sich in der Abverkaufsfrist und kann nur noch in dieser Saison verwendet werden.
Bei Windenknöterich, Nachtschatten und Zweizahn kann die Standardmischung mit 100 ml/ha Lontrel 600 oder 0,6 l/ha Vivendi 100 ergänzt werden.
Auch bei Rüben, die mit dem Conviso-Smart-System angebaut wurden, steht jetzt dann die erste Herbizidmaßnahme an. Beachten Sie die Hinweise im Empfehlungsblatt.
Versuchsfühungen der ARGE Regensburg
Am 2. Mai 2024 finden die Versuchsführungen am Standort Makofen bei Straßkirchen statt, am 7. Mai 2024 in Hagelstadt. Die Führungen sind jeweils um 9.00 und um 17.00 Uhr. Neben der Unkrautbekämpfung werden aktuelle Sortenversuche sowie Insektizid- und Fungizidmaßnahmen besprochen.
Die Wegbeschreibung finden Sie HIER in der detaillierten Einladung!