Witterung
Die Hitzewelle dieser Woche setzt den Rüben deutlich zu, vor allem zur Nachmittagszeit. Die Wahrscheinlichkeit für Regen am morgigen Donnerstag nimmt leider täglich ab. Von Sonntag auf Montag könnte es tatsächlich nass werden.
Pflanzenschutz – Cercospora
Die Erstfunde an Cercospora-Befallspunkten nehmen weiter zu. Die Häufigkeit an Schwellenüberschreitungen ebenfalls. Sollte es noch zu Niederschlägen kommen ist in Kombination mit den aktuell sehr hohen Temperaturen ein weiterhin rascher Anstieg zu erwarten. Nachdem letzten Freitag bereits erste Aufrufe im süd-östlichen Werksbereich stattgefunden haben, ist auch in dieser Woche noch damit zu rechnen, dass weitere Regionen zur intensiven Bestandskontrolle aufgerufen werden, die Cercospora-Situation zu prüfen.
Kontrollieren Sie Ihre Bestände mit der Blattrupfmethode. Dabei werden im Schlag an verschiedenen Stallen 100 Blätter aus dem mittleren Blattbereich der Rübe entnommen. Die Schadschwelle von 5 % ist überschritten, wenn 5 von 100 Blättern mindestens einen der Erreger Cercospora, Ramularia, Mehltau oder Rost aufweisen. Vor allem in unmittelbarer Nachbarschaft zu Rübenschlägen des Vorjahres ist von Erstinfektionen auszugehen.
Für die erste Behandlung bleibt die Empfehlung bei Prothioconazol-haltigen Präparaten (1,2 l/ha Propulse oder 0,6 l/ha Panorama). In späteren Behandlungen kann mit Diadem (1,0 l/ha) abgewechselt werden. In den bayerischen Hauptbefallslagen ist zudem der Zusatz von Kupfer ratsam. Notfallzulassungen wurden für Funguran Progress, Yukon, Recudo, Grifon SC, Zerko ausgesprochen. Bei hohen Temperaturen wirkt eine Behandlung in den frühen Morgenstunden oder spätabends am besten. Achten Sie auf eine ausreichende Wassermenge und geringe Thermik.
Bei der Kombination von Insektiziden zur Zikadenbekämfpung mit Fungiziden gilt bei den meisten Mischungen die B1-Auflage, es dürfen keine blühenden Unkräuter im Bestand sein. https://www.isip.de/isip/ackerbau/zuckerrueben/blattkrankheiten/monitoring
Download Boniturergebnisse: Ergebnisse_2025_KW27
Eine Kombination mit Bor ist bei der Fungizidbehandlung in der Regel gut möglich.
Zwischenfruchtanbau nach der Getreideernte
Viele Landwirte planen bereits den Zwischenfruchtanbau nach der Getreideernte, der wegen unterschiedlicher Vorgaben durchzuführen ist. Dabei erreichte uns öfter die Frage, welche Arten in Bezug auf SBR/Stolbur zu wählen sind. Zwischenfrüchte nach Getreide haben nach aktuellem Wissensstand jedoch keinerlei Einfluss auf das Zikadenaufkommen. Die aktuellen Zählungen gehen bereits zurück, bis die ersten Zwischenfrüchte auflaufen, werden wohl nur noch wenige Zikaden unterwegs sein. Die Eier bzw. Nymphen, die das nächste Entwicklungsstadium der Schilfglasflügelzikaden darstellen, sind wenig mobil und werden daher aus den aktuellen Rüben-, Kartoffeln- und Gemüseflächen nicht in Zwischenfrüchte einwandern. Zur Fragestellung nach Zwischenfruchtanbau nach früh geernteten Rüben laufen noch Versuche.
Pflanzenschutz – Zikadenbekämpfung
Die letzten Fangzahlen im Zikanden-Monitoring waren auf den meisten Standorten bereits leicht rückläufig, so dass davon auszugehen ist, dass der Flughöhepunkt überschritten ist und das Auftreten insgesamt weiter zurückgehen sollte. Daher wird es zu keinen weiteren Warnaufrufen mehr kommen.