Rübenfax vom 28. Juli 2023

Witterung

Vieles deutet darauf hin, dass uns das unbeständige Wetter erst einmal erhalten bleibt. Die Temperaturen bleiben deutlich unter der 30 °C-Marke.

Blattkrankheitenmonitoring

Das Ergebnis der letzten Bonitur zeigt, dass die Befallswerte in Rain gegen den langjährigen Trend heuer stärker steigen als im Plattlinger Gebiet. Obwohl es auch hier noch befallsfreie Lagen gibt, wurden alle Rainer Anbauer bereits letzte Woche zur verstärkten Kontrolle aufgerufen. In Plattling wurden die Regionen südlich der Isar ebenfalls bewarnt. Durch früher einsetzende Niederschläge startete dort der Cercospora-Befall zuerst, auch wenn dies einzelbetrieblich stark unterschiedlich sein kann. Während die Regionen Straubing und Regensburg noch annähernd befallsfrei waren, stiegen einzelne Werte in der Region Isartal etwas an. Weil ab 1. August die Schadschwelle auf 15 % Blätter mit Befall erhöht wird, erfolgt jedoch auch hier in dieser Woche noch kein Warnaufruf.

Durch die sehr unterschiedliche Bestandsentwicklung und die oft ungleichmäßige Verteilung von Niederschlägen ist eine eigene Bonitur der Schläge notwendig. Diese können Sie beispielsweise bei der Schosser-Bereinigung durchführen. Kontrollieren Sie besonders auch die Lagen, die an vorjährige Rübenflächen grenzen.

Bei Schadschwellenüberschreitung wird für die Erstbehandlung ein „starkes“ Azol in Kombination mit einem Kupfer-haltigen Kontaktmittel empfohlen.

Vermeiden Sie andererseits eine zu frühe Behandlung. Die Rüben werden durch die gute Wasserversorgung weitere Blätter bilden, die demnächst dann erneut geschützt werden müssen.

Schosser, Unkrautrüben und Spezial-Unkräuter entfernen

In vielen Beständen sind noch Schosser, Unkrautrüben oder Spezial-Unkräuter wie Samtpappel, Stechapfel und Co. Entfernen Sie diese am besten vor der Fungizidbehandlung!

Aufgrund der lang andauernden feucht-kühlen Witterung im Frühjahr treten vor allem bei im März gesäten Rüben teilweise „Seitenschosser“ auf. Betroffen sind häufig Rübenbestände mit deutlich unter 90.000 Pflanzen je Hektar. Diese größeren Rüben können mehrere Köpfe ausbilden, von denen einige, meist an der Seite der Rübe, einen Schosser entwickeln. Kontrollieren Sie Ihre Bestände und entfernen Sie die Schossertriebe. Lassen Sie die Rüben stehen, da diese meist bereits sehr groß sind. Die Erfahrungen zeigen, dass diese Rüben häufig keinen weiteren Schosser mehr bilden.

Bei starkem Besatz setzen Sie sich gerne mit dem Außendienst der Züchter in Verbindung.

Vor allem bei großen, frei stehenden Rüben kommt es heuer vermehrt zu Seitenschossern.

Notfallzulassung
für Coragen

Kürzlich hat das Insektizid Coragen eine Notfallzulassung gegen die Rübenmotte erhalten. Die Larven der Rübenmotte fressen an den Blattstielen und am Rübenkopf und  hinterlassen Ausscheidungen. Im Vorjahr führte dies häufig zur Fäulnis des Rübenkörpers. Ab 10 % befallener Pflanzen kann Coragen mit 0,125 l/ha mit mindestens 300 l Wasser/ha eingesetzt werden. Eine gute Benetzung ist wichtig. Die Wartezeit beträgt 28 Tage.

Glyphosat-Einsatz auf der Stoppel

Heuer ist es noch möglich, perennierende Problemunkräuter wie Winde-, Distel-, Ampfer-Arten oder Disteln auf der Getreidestoppel zu bekämpfen. Hierbei sind allerdings immer  stärkere Anwendungsvorschriften zu beachten, zudem ist eine zusätzliche Dokumentation notwendig. Einen Überblick und eine Dokumentationsvorlage finden Sie unter www.lfl.bayern.de

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