Rübenfax vom 4. Juli 2024

Witterung

Die relativ unbeständige Witterung bleib noch bis zum Wochenende. Anschließend soll der Sommer zurückkehren.

Saatenstand

Diese Woche legten die Rüben eine witterungsbedingte „Wachstumspause“ ein. Wo Überfluss an Wasser herrscht hellen die Rübenblätter teils deutlich auf. Eine Nachdüngung wird immer wieder nachgefragt. Sie ist in der Regel nicht sinnvoll, weil späte Stickstoffgaben meist nur den AminoN-Gehalt erhöhen, nicht aber den Ertrag. Zudem ist mit der anstehenden Wärmephase wieder mit mehr Mineralisation und Nachlieferung aus dem Bodenvorrat zu rechnen.

Die stetige Wasserversorgung bewirkt zunehmend auch immer mehr Fäulnis an den Rüben. Diese kann Schorf, Rhizoctonia, Aphanomyces oder eine Kombination aus mehreren davon sein. Durch Pflanzenschutzmaßnahmen kann hier keine Abhilfe geschaffen werden.

In diesem Jahr wird der Flug der Zikaden, die SBR übertragen, intensiv überwacht. Festzustellen ist, dass diese im bekannten Gebiet bei Ingolstadt bereits sehr aktiv sind. Leider beschränkt es sich nicht nur auf diese Standorte. Auch westlich und östlich davon werden immer wieder Zikaden an den Klebefallen festgestellt. Falls Sie beim Bereinigen der Rübenschläge verstärkten Zikadenflug feststellen, berücksichtigen Sie dies bei der Saatgutbestellung indem Sie bereits einige Einheiten toleranterer Sorten bestellen, oder Sie verzichten teils auf den Frühbestellrabatt und warten ab, ob im Herbst die typische Gelbfärbung der Blätter auftritt.

Spezialunkräuter, Schosser und Unkrautrüben

Neben den Spezialunkräutern, wie der Samtpappel, Stechapfel und Co. stehen bereits einige Schosser über die Rübenbestände hinaus. Diese müssen nicht nur, aber vor allem bei Conviso-toleranten Sorten per Hand beseitigt werden.

 

Die ersten Standorte weisen bereits einen relevanten Befall mit Cercospora auf. Daher wurde bereits vergangene Woche ein Großteil des Plattlinger Gebietes von Cercospora gewarnt. In der kommenden Woche sind weitere Befallsüberschreitungen wahrscheinlich.

Pflanzenschutz und Blattkrankheitenmonitoring

In der vergangenen Woche haben bereits viele Anbauer im Plattlinger Einzugsbereich einen Warnaufruf zur Blattkrankheitenkontrolle erhalten. Einige Standorte hatten bereits die Schadschwelle von 5 % überschritten und mussten behandelt werden.

Bei Schadschwellenüberschreitung sollten gut wirksame Präparate eingeplant werden. Dies sind z.B.:             1,2 l/ha Propulse oder 0,6 l/ha Panorama

Bei den Azolen ist auch Diadem (1,0 l/ha) regulär zugelassen. Weniger wirksam sind Amistar Gold (1,0 l/ha), Score (0,4 l/ha) und Domark (1,0 l/ha).

Kupferpräparate haben derzeit keine Zulassung. Für Grifon und Funguran Progress besteht derzeit allerdings Hoffnung auf eine baldige Notfallzulassung.

Sollte die Bor-Düngung noch nicht erfolgt sein, können Sie eine Teilmenge Bor auch mit der Fungizidbehandlung ausbringen.

Derzeit sind zwar teilweise Gammaeulen festzustellen, es sind allerdings keine Insektizidmaßnahmen notwendig.

Kontrahierung Anbauflächen 2025

Die Kontrahierung 2025 läuft noch bis 12. Juli. Nutzen Sie dies, um Ihre Wunschfläche über den Anbauplaner mitzuteilen. Berechnen Sie also mit den Flächenangaben aus dem Mehrfachantrag 2024 die Anbaufläche für Zuckerrüben im Jahr 2025 und geben diese möglichst genau in den Anbauplaner ein! Veränderungen bei ihrer Ertragserwartung haben im Rechner keine Auswirkung auf den Vertragsabschluss!

Im Anschluss können Sie noch Saatgut für 2025 bestellen und EUF-Proben beantragen.

 

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