Witterung
Eine Hitzewelle ist angekündigt. Auch die längerfristigen Wetterprognosen weisen auf eine stabile, heiße und leider auch regenfreie Zeit hin.
Stand der Rüben
Durch die Niederschläge konnten viele Rübenbestände einen guten Blattapparat ausbilden. Jetzt geht immer mehr Beständen das Wasser aus. Oftmals sind vom Rand her große, oft runde Fraßschäden in den Blättern zu erkennen. Diese stammen meist von Schnecken, die vor den Feldwegen oder Grünstreifen her weit ins Feld einwandern.
Immer öfter sind gelbe Blattspitzen zu finden. In den wenigsten Fällen ist dies eine viröse Vergilbung. Häufigste Ursachen sind Sorteneigenschaften oder Wanzen (Brauner Fleck blattunterseits an der Hauptader).
Rüben bereinigen, Schosser ausziehen
Die zuletzt milderen Temperaturen wurden genutzt, die Schosser, Unkrautrüben und Problemunkräuter zu entfernen. Zu den Problemunkräutern zählen vor allem Schönmalve, Stechapfel, aber auch die ersten Melden und Hirsepflanzen überragen das Blätterdach der Rüben.
Pflanzenschutz – Blattkrankheitenmonitoring
Nun zeigen sich gebietsübergreifend immer mehr Standorte mit einem ersten Befall mit Cercospora. Die Schadschwelle von 5 % befallener Blätter ist an einigen Boniturstandorten bereits erreicht oder kurz davor.
Einen Aufruf zur intensiven Kontrolle und Bonitur der Schläge erhalten die Regionen:
Plattling: Vils-Inn-Rott, Regensburg, Isartal, tertiäres Hügelland
Rain: Augsburg-Dachau, Rain, Ingolstadt
Ist die Schadschwelle überschritten, empfehlen wir eine zügige Behandlung mit einer Kombination aus Azol plus einem der zugelassenen Kupfermittel. (siehe Mitteilung der letzten Woche)
Gerade bei der heißen, trockenen Witterung, die vorhergesagt ist, wird es immer schwieriger ein geeignetes Spritzfenster zu finden. Die Temperatur soll wegen der Thermik nicht zu hoch sein, eine hohe Luftfeuchte wäre gut für die Behandlung.
Hinzu kommt, dass die meisten Böden den Wasservorrat bereits aufgebraucht haben. Bei den angekündigt heißen Tagen werden zunehmend mehr Rüben „schlafen“. Dadurch überdecken sich die Blätter gegenseitig. Die Wirkstoffaufnahme ist durch die verringerte Aktivität in den Blättern deutlich schlechter.
Interview zu Blattkrankheitenbekämpfung
Der Rübenanbauer und Youtuber Richard Schwaiger hat mit Gerald Wagner die aktuelle Situation bei Cercospora besprochen. Das Interview finden Sie unter folgendem Link: https://youtu.be/hHCFDjbz45M