Rübenfax vom 26.8.2022

Witterung

Nachdem die letzten Niederschläge sehr unterschiedlich ausgefallen sind, werden für den Start ins Wochenende erneut Gewitter vorhergesagt. Auch danach könnte es wechselhafter mit etwas niedrigeren Temperaturen weitergehen.

Nach den Niederschlägen richten sich auch bei den Rüben mit sehr starken Trockenstresssymptomen die innersten Blätter wieder auf und auch der Rübenkörper kann etwas Wasser aufnehmen und wird dann wieder "knackig".

Pflanzenschutz – Blattkrankheitenmonitoring

Der Befall auf den Monitoring-Standorten ist zuletzt weiter angestiegen. Vor allem im Nahgebiet und in den Regionen, die bereits häufiger einzelne Niederschläge erhielten, war die Zunahme deutlich. Erste Standorte weisen einen Befall von 100 % auf, hier war also kein Blatt mehr ohne einen Pilzerreger mehr zu finden. Zum Glück ist vorerst nur die Befallshäufigkeit hoch. Die Befallsstärke, also die geschädigte Blattfläche, ist aktuell noch überschaubar. Damit dies so bleibt ist in einigen Regionen eine letztmalige Spritzung notwendig. Dies ist vor allem dort anzuraten, wo die letzte Behandlung mindestens drei Wochen zurückliegt und die Rüben erst ab Mitte Oktober gerodet werden (s.u.). Zudem sollte der Befall über der aktuellen Schadschwelle von 45 % sein und ein Mindestmaß an vitalen Blättern vorhanden sein.

Den Blattapparat zu schützen kann in diesem Jahr überdurchschnittlich rentabel sein, da dieser trockenheitsbedingt stärker reduziert wurde als üblich (siehe Proberodungen). Daher ist der Spielraum für Blattverluste deutlich kleiner. Aus diesem Grund erhalten fast alle Regionen einen erneuten Aufruf zur Bestandskontrolle.

Allerdings gibt es standortbezogen sehr große Unterschiede im Ausgangsbefall, so dass eine eigenständige, schlagweise Bonitur unabdingbar bleibt. Bei einer Behandlung sollte mindestens ein Kupferpräparat eingesetzt werden. Dort wo noch ausreichend Blattmasse vorhanden und der Abholtermin erst später ist, ist die Zumischung eines Azols sinnvoll.

Beachten Sie bei der Mittelwahl auch die Wartezeiten der Präparate. Im Rohstoffportal wurde daher nun die Anfuhrplanung veröffentlicht. Die voraussichtliche Kalenderwoche der Lieferung finden Sie unter: Rübenanbau > Anfuhrplanung

Proberodungen sehr unterschiedlich

An Mariä Himmelfahrt stand der zweite Termin der Proberodungen an. Sie bestätigen nur teilweise die Erwartungen der Landwirte. Das Gewicht des Rübenblattes erreichte im Einzugsgebiet Rain mit 319 Gramm durchschnittlich nur gut 50 % des 5-jährigen Wertes. In Plattling ist der Blattapparat im Mittelwert etwas üppiger, hier fehlen „nur“ 30 % zum Vergleichswert aus den letzten fünf Jahren. Wie beim Blatt sind auch die rechnerischen Erträge standortbezogen extrem unterschiedlich. Dank der umfangreichen Niederschläge im Juni lag Plattling mit 794 Gramm/Rübe noch auf dem Durchschnittswert. In Rain fielen der Juni-Regen meist geringer aus, daher bleibt das Ergebnis mit 729 g/Rübe etwa 10 % unter dem Schnitt. Bei leicht unterdurchschnittlichen Bestandesdichten lag der rechnerische Ertrag prozentual noch etwas niedriger. Verursacht durch Wassermangel wurden Zucker- und Nichtzuckerwerte auf sehr hohem Niveau gemessen. Plattling (18,4 %) und Rain (19,6%) gelangen jeweils Höchstwerte bei der Polarisation. Aus diesem Grund ist der ermittelte bereinigte Zuckerertrag teilweise deutlich höher als üblich. Während das Verhältnis von Zucker zu Ertrag durch die erwartete Wasseraufnahme stark flusst wird, sind die entscheidenden Faktoren für den BZE der Blattneuaustrieb und die weiteren Möglichkeiten zur Zuckerbildung (Blattgröße, -gesundheit u.a.).

Die Bio-Kampagne in Rain wird am 6. September starten. In Plattling werden ab 8. September die ersten Rüben im Werk angeliefert. Dieser frühe Kampagnestart wird vor allem durch die unsichere Gasversorgung notwendig. Auch bei günstigem Verlauf und verhaltener Ertragsschätzung werden die letzten Rüben erst Mitte Januar verarbeitet sein.

Weitere Informationen erhalten Sie mit dem Kampagnerundschreiben im Rohstoffportal.

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