Rübenfax vom 7. August 2024

Witterung

Das Wetter ändert sich nicht. Heute ziehen bereits von Westen erste Gewitter heran. Anschließend folgt eine Hitzeperiode mit Temperaturen über 30 °C. Diese soll Mitte nächster Woche wiederum von Regen abgelöst werden. Optimale Wachstumsbedingungen also für die Rüben und für Cercospora.

Pflanzenschutz und Blattkrankheitenmonitoring

Die Ausbreitung von Cercospora nimmt weiter zu. Die Schadschwelle für Erst- und Folgebehandlungen liegt bei 15 % befallener Blätter und wird ab 15. August auf 45 % ansteigen. In den Hauptbefallslagen des Plattlinger Gebietes liegen die meisten Standorte über der Schwelle, daher richtet sich die Behandlung nach dem mit etwa drei Wochen empfohlenen Abstand zwischen den Behandlungen. Im Laufe der Woche wird daher der Großteil der Plattlinger Standorte einen Warnaufruf erhalten. In Rain hingegen bleibt die Lage relativ entspannt. Dranbleiben ist aber auch hier angesagt, denn die Witterung bietet großes Potential. Auf vielen Standorten sind nun auch in Rain die drei Wochen vergangen. Ein Kontrollhinweis wurde bereits in der letzten Woche versandt.

Das Ergebnis des Monitorings in der KW32 finden Sie  hier für

Mit steigender Befallshäufigkeit nimmt auch die Befallsstärke allmälich zu.

Wenn bei den ersten beiden Behandlungen mit Prothioconazol verwendet wurde, sollte für eine dritte Maßnahme der Wirkstoff gewechselt werden. Bei den Rüben der zweiten Abfuhrrunde ist wohl überall noch eine weitere Maßnahme nötig. Die Rüben, die zeitig zum Kampagnestart zu liefern sind, können auf Grund der Wartezeit nicht mehr behandelt werden, oder nur noch mit einem Kupfer-Präparat. Während diese Kontaktmittel mit 14 Tagen eine relativ kurze Wartezeit aufweisen, liegt sie bei den Azolen bei 28 oder sogar bei 35 Tagen.

Rain am Lech wird mit der Verarbeitung der Bio-Rüben starten, aber auch Plattling wird früh mit der Rübenannahme beginnen. Dies liegt an der hohen Ertragserwartung, aber auch weil mit einem höheren Anteil an Rüben mit Rhizoctonia und Schorf zu rechnen ist.

Schosser, Unkrautrüben und Spezial-Unkräuter entfernen

Bereinigen Sie weiterhin die Rübenschläge! Nicht bekämpfbare Unkräuter wie die Samtpappel und Schosserrüben, vor allem wenn Sie von Conviso-Saatgut stammen, müssen dringend entfernt und aus dem Schlag getragen werden, weil die ersten Samenstände bereits reif werden.

Proberodungen

Am 29. Juli wurden die ersten Proberodungen durchgeführt. Während die Rainer Rüben mit 678 g/Rübe leicht über dem 5-jährigen Mittel lagen, übertraf das Einzelrübengewicht in Plattling mit 811 g/Rübe den mehrjährigen Wert deutlich. Der rechnerische Ertrag lag in Rain in etwa auf dem guten Vorjahresniveau, in Plattling konnten bereits jetzt per Handernte mehr als 70 t/ha gerodet werden. Da der Zuckergehalt ebenfalls auf durchschnittlichem Niveau gemessen wurde, ist auch auf gute Zuckererträge zu hoffen. Ungewiss bleibt allerdings, wie viele Rüben mit Schorf und Rhizoctonia sich tatsächlich unter dem dichten Blätterdach befinden. Zudem bleibt die Zuwachskurve mit Auftreten von SBR und Stolbur wohl deutlich flacher als in früheren Jahren. Die Infektionen sind größtenteils bereits erfolgt, mit einer Symptomausprägung ist erst Ende August oder Anfang September zu rechnen.

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